Auf dem Schulhof der Astrid-Lindgren-Schule soll der Hortneubau entstehen.
Auf dem Schulhof der Astrid-Lindgren-Schule soll der Hortneubau entstehen. Quelle: Archiv

Die Stadt Sehnde wächst kräftig: Das ist aus Steuersicht für die Stadt erfreulich, schafft aber neue Herausforderungen – besonders im Kita- und Hortbereich, wo der Bedarf strukturell größer ist als das Angebot. Wegen der Neubaugebiete Kleines Öhr und Maschwiese Süd rechnet die Verwaltung ab dem Schuljahr 2019/2020 mit deutlich mehr Schülern an der Astrid-Lindgren-Grundschule. Weil die Schule deshalb mehr Klassenräume braucht, muss der erst vor zwei Jahren dort eingezogene Hort Kunterbunt wieder ausziehen. Dafür soll die Gesellschaft Infrastruktur Sehnde, eine städtische Tochter, einen Neubau auf dem Schulgelände errichten. Weil der Druck groß ist, soll dieser schon nach den Sommerferien 2019 fertig sein. „Das ist sehr sportlich“, sagte Geschäftsführer Frank Jankowski-Zumbrink im Ausschuss für Kindertagesstätten und Jugend.

Der Bedarf an Hortplätzen in der Astrid-Lindgren-Schule ist enorm. Im vergangenen Herbst hatte die Stadt deshalb 32 Plätze in einem neuen Hort quasi aus dem Boden gestampft, der überwiegend von deren Schülern besucht wird – allerdings in der Breiten Straße, weshalb sie zwischen zwei Standorten pendeln müssen. Mit dem Hortneubau an der Astrid-Lindgren-Schule wolle man nun etwas Grund in die angespannte Situation bringen und ein nachhaltiges Konzept etablieren, sagt Fachdienstleiterin Katharina Fischer. Der starke Anstieg der Schülerzahlen sei eine neue Entwicklung, die man so nicht habe voraussehen können. Flankierend dazu hat die Stadt deshalb die Schulbezirke geändert, um die Astrid-Lindgren-Schule zu entlasten. Nach den Berechnungen im Rathaus wäre sonst bei gleichbleibendem Bezirkszuschnitt vom Schuljahr 2018/19 an mit insgesamt 64 Erstklässlern in zwei Klassen zu rechnen. An der Grundschule Breite Straße dagegen gibt es noch Kapazitäten.

Nach den ersten Entwürfen soll der teils zweigeschossige Hortneubau an der Astrid-Lindgren-Schule 80 Kindern Platz in vier Hortgruppen bieten – bislang gibt es nur zwei. Auf jeder Etage gebe es einen Hausaufgabenraum. Eigentlich sei laut Vorgabe eigentlich für jede Gruppe ein eigener Raum nötig, doch dafür gebe es keinen Platz, sagt Fischer. „Die Schüler können aber nachmittgas in die Schule ausweichen, das hat das Kultusministerium erlaubt.“ Die Betreuung soll künftig zudem über 15.30 Uhr hinausgehen. Die kalkulierte Auslastung liege derzeit aber nur bei dreieinhalb Gruppen – das bedeute eine Reserve von acht Hortplätzen: „Das schafft Luft in der nachschulischen Betreuung.“

Welche Investitionskosten auf die Infrastruktur Sehndes zukommen, konnte Geschäftsführer Jankowski-Zumbrink noch nicht sagen. „Wir sind im Vorentwurf, dabei gibt es noch keine belastbaren Zahlen.“ Gleiches gelte für die Miete, denn die Stadt wird das Gebäude von ihrer Tochter mieten. Auch dabei sei noch Vieles im Fluss und hänge etwa von der Ausstattung ab. So werde es nur eine Küche im Untergeschoss geben, so könne man auf einen Speisenaufzug verzichten. Die Infrastruktur Sehnde hat zwar Erfahrung mit Kitabauten wie etwa der Kita Hugo-Remmert-Straße in Ilten, der Kita Salzburg in Rethmar oder der Kita Südtorfeld in Sehnde. Doch allein könne man das Projekt nicht stemmen, betont Jankowski-Zumbrink. Deshalb habe man das Architekturbüro Zabel ins Boot geholt. Dennoch bleibe die Fertigstellung bis zum Schuljahr 2018/2019 eine Herausforderung.