Die Astrid-Lindgren-Schule beteiligt sich schon seit 2017 an dem Schulprogramm.
Die Astrid-Lindgren-Schule beteiligt sich schon seit 2017 an dem Schulprogramm. Quelle: Archiv

Mehr als 900 niedersächsische Schulen bieten ihren Schülern mithilfe der Europäischen Union (EU) und des Landes Niedersachsen kostenlos frisches Obst und Gemüse an. Nach den Sommerferien beginnt auch an der Sehnder Astrid-Lindgren-Grundschule der Unterricht mit gesundem Essen und frischer Milch. Neu ist das allerdings nicht, denn die Schule hat auch schon 2017 und 2018 an dem Schulprogramm teilgenommen und war damit die erste Schule in Sehnde.

Das Niedersächsische Landwirtschaftsministerium hatte jüngst die Namen der Schulen bekanntgegeben, die in diesem Jahr mitmachen dürfen. „Ich freue mich, dass dieses sinnvolle Programm in eine neue Runde geht“, erklärt die Sehnder Landtagsabgeordnete Silke Lesemann (SPD). Denn noch immer kämen zu viele Kinder ohne Frühstück in die Schule oder Kita. Mithilfe des Programms könnten sie in Gemeinschaft Obst und Gemüse probieren und viel über die Vielfalt der Sorten und deren Anbau lernen.

Kinder für heimische Produkte begeistern

Lesemann freut sich besonders, dass die beteiligten Schulen stark auf regionale Produkte setzten und im Gegenzug Obst-, Gemüse- und Milchbauern die Möglichkeit nutzten, um Kinder für gesunde, heimische Produkte zu begeistern. Für die teilnehmenden Schulen schreibt die EU zudem zusätzliche ernährungspädagogische Begleitmaßnahmen vor. Die Bandbreite ist laut Lesemann groß und reicht von gesundem Frühstück über den Besuch eines Obst-, Gemüse- oder Milchbauernbetriebs bis hin zur Einrichtung einer Koch-AG.

Dass sich bei dem Programm bisher anscheinend kaum weitere Sehnder Schulen beworben haben, führt die Landtagsabgeordnete darauf zurück, dass es in vielen Einrichtungen bereits Aktionen rund um eine gesunde Ernährung oder ein gesundes Frühstück gibt oder seitens der Schule Mehrarbeit befürchtet wird.

Fünf Millionen Euro stehen in Niedersachsen zur Verfügung

Insgesamt nehmen in Niedersachsen mehr als 900 Schulen und 500 Kindertageseinrichtungen an dem Projekt teil. Die EU fördert das Programm mit vier Millionen Euro, der Rest kommt aus Landesmitteln. Alles in allem stehen damit in diesem Schuljahr in Niedersachsen mehr als fünf Millionen Euro zur Verfügung.

Ziel des EU-Schulprogramms ist es, Kinder für eine ausgewogene Ernährung zu begeistern. Durch die regelmäßige Extraportion Obst, Gemüse und Milch und die angebotenen pädagogischen Begleitmaßnahmen sollen die Kinder ihre Kenntnisse und Fähigkeiten im Umgang mit Lebensmitteln weiterentwickeln. Damit wird ein wichtiger Beitrag zur Entwicklung eines gesundheitsfördernden Ernährungsverhaltens geleistet.