Presseberichte

Jürgen Schröter (links) und Museumschef Erhard Niemann begrüßen die 42 Grundschüler auf dem Gutshof Rethmar. Quelle: Michael Schütz

Einen Schlafanzug habe er nicht an. Das versicherte Jürgen Schröter am Montagmorgen 42 Viertklässlern der Astrid-Lindgren-Schule, die einen Schulausflug ins benachbarte Rethmar gemacht hatten, um dort mehr über das Große Freie zu erfahren. Schröter ist schon seit Jahren ein Begleiter des Regionalmuseums Sehnde, für das er häufig bei Veranstaltungen in der komplett in weißem Leinen gehaltenen Alltagskleidung eines Freien vom Nordwalde des Jahres 1632 auftritt. Das Große Freie war jahrhundertelang eine Gebietskörperschaft von 14 Dörfern im Osten Hannovers, die vom Landesherren mit vielen Privilegien ausgestattet worden war. Die Freien stehen im Mittelpunkt der Dauerausstellung des Museums auf dem Gutshof.

Sehnde steht auf dem Lehrplan

Die Schüler aus Sehnde, die das Museum in zwei Gruppen erforschten, kamen nicht unvorbereitet. „Wir haben in der letzten Zeit Sehnde im Unterricht durchgenommen“, sagte Lehrerin Susanne Reinert. Die Schüler hatten beispielsweise kurze Referate über die 14 Ortswappen gehalten. Der Besuch in Rethmar war sozusagen der abschließende Höhepunkt dieses Abschnitts im Lehrplan.

Am Beginn von Schröters Führung stand zunächst ein kurzer Film über die Freien. Der ist zwar in der Sprache eher an Erwachsene gerichtet, interessierte die Neun-bis Zehnjährigen aber trotzdem. Als auf dem Bildschirm die gelbe Freienfahne auftauchte, zeigte einer der Schüler sofort auf das Exemplar, das im Museum an der Wand hängt.

Eine Steinschlosspistole schießt nicht mit Steinen

Danach zeigte Schröter den Kindern die Artefakte wie die Vogelkette, die alle drei Jahre unter den Schützenvereinen des Großen Freien ausgeschossen wird, die Offizierskleidung eines Freien oder die damals genutzten Waffen. Gerade bei letzterem Thema kam Leben in die Gruppe. „Eine Steinschlosspistole?“, fragte einer der Schüler. „Haben die mit Steinen geschossen?“ Geduldig erklärte Schröter den mit Steinen bewerkstelligten Zündvorgang bei einer solchen Waffe.

In seiner weißen Leinentracht der Freien zeigt Jürgen Schröter den Viertklässlern der Astrid-Lindgren-Schule
die Ausstellung im Regionalmuseum Rethmar. Quelle: Michael Schütz

Der Film kam am besten an

Bei all den ausgestellten Exponaten hatte den Schülern aber der Film am besten gefallen – zumindest wenn es nach Ricardo und Lana ging. „Da konnte man so viel über das Leben der Bauern damals erfahren“, fand die Neunjährige. Dass das Freie einst komplett mit Wald bedeckt war, war für die beiden kaum fassbar. Lanas Altersgenosse Ricardo war schon im Hämeler Wald mit seinen Eltern. „So ungefähr stelle ich mir das hier auch vor“, meinte der Sehnder.

Von den Museumsobjekten hat Lana die Vogelkette am besten gefallen. „Die würde ich auch gern einmal tragen“, meinte sie. „Aber wahrscheinlich würde ich dann umfallen“, vermutete sie ein gewisses Gewicht.

Sehnde News vom 16.11.2019

Außergewöhnliche Zirkuswoche der Astrid-Lindgren Grundschule

Einmal als Clown, Artist, Zauberer oder Fakir in der Manege stehen und den Applaus des Publikums hören. Dieser Traum wurde für die Schüler der Astrid-Lindgren Grundschule in Sehnde bei einer Projektwoche mit dem Kindermitmachzirkus Laluna Wirklichkeit.

Zirkus Laluna übte mit den Schülern und gab zwei „Gala-Vorstellungen“ – Foto: Privat

Zirkus Laluna übte mit den Schülern und gab zwei „Gala-Vorstellungen“ – Foto: Privat

Nach den Proben gab’s die Gala

Die Schüler übten an zwei Vormittagen viele Kunststücke in der Schule, der Sporthalle und im Zelt ein. Training ohne Gala ist aber nur halb so schön. Damit auch alle Zirkusfans das Ergebnis bestaunen konnten, gab es zwei Vorstellungen. Am Donnerstag, 07.11.2019, und am Freitag, 08.11.2019, jeweils um 17 Uhr. Beide Vorstellungen waren ausverkauft und die Kinder wurden begeistert vom Publikum gefeiert.

Rektorin sagt allen Dank

Möglich gemacht haben das die Volksbank Lehrte, der Sehnder Rewe-Markt von Sascha Ullah, Familie Jacoby von Edeka, der Förderverein der Astrid-Lindgren Grundschule, der Kiebitz-Markt, die AWO-Residenz und natürlich viele helfende Eltern und Lehrerinnen sowie der ehemalige Bürgermeister Carl Jürgen Lehrke. Er hatte spontan tatkräftig beim Auf- und Abbau mit seinem Trecker geholfen, ohne den vieles sonst nicht so gut geklappt hätte. „Wir danken allen Helfern, Sponsoren und Förderern, ohne die das Erlebnis für die Kinder nicht möglich gewesen wäre“, sagte die Rektorin der Schule, Marina Woywodt, nach der letzten Vorstellung.

Sehnde News vom 05.11.2019

Zirkus in der Astrid-Lindgren-Schule

Nein, Sie haben sich nicht verlesen – doch sicher anders gedacht: Denn in der Woche vom Montag, 04., bis zum Freitag, 08.11.2019, veranstaltet die Schule zusammen mit dem „Mitmachzirkus Laluna“ ihre diesjährige Projektwoche. Der Zirkus reiste bereits am Sonnabendabend an und am Sonntagmittag wurde gemeinsam mit vielen Eltern das Zirkuszelt auf dem Fußballplatz am Zuckerfabriksweg aufgebaut.

Die Grundschule wird zum Zirkuszelt am Donnerstag und Freitag – Foto: Lakepix/R. Meyer-Archiv

Die Schüler üben seitdem am Vormittag viele Kunststücke in der Schule und im Zelt ein. Die werden sie am Donnerstag-  und Freitagnachmittag jeweils von 17 bis 19.15 Uhr im Zirkuszelt am Zuckerfabriksweg 8 präsentieren. Dazu laden die Schüler, die Schulleitung und die Zirkusbetreiber alle Interessierten herzlich ein.

Der Förderverein der Schule sponsert jede Eintrittskarte mit 2 Euro. So kostet die Karte für Erwachsene lediglich 8 Euro und für Kinder 6 Euro. Die Karten für die Vorstellungen werden direkt vor der Vorstellung durch den Zirkus verkauft.

Gleichzeitig bittet die Schule alle Anwohner um Verständnis dafür, dass es während der Vorstellungen auch etwas lauter werden kann. Alle Besucher möchten wir bitten, die Parkplätze bei Aldi und Rewe zu nutzen und die letzten Meter zu Fuß zurückzulegen – auch als Beispiel gegen das „Elterntaxi“ vor die Tür.

Die Astrid-Lindgren-Schule beteiligt sich schon seit 2017 an dem Schulprogramm.
Die Astrid-Lindgren-Schule beteiligt sich schon seit 2017 an dem Schulprogramm. Quelle: Archiv

Mehr als 900 niedersächsische Schulen bieten ihren Schülern mithilfe der Europäischen Union (EU) und des Landes Niedersachsen kostenlos frisches Obst und Gemüse an. Nach den Sommerferien beginnt auch an der Sehnder Astrid-Lindgren-Grundschule der Unterricht mit gesundem Essen und frischer Milch. Neu ist das allerdings nicht, denn die Schule hat auch schon 2017 und 2018 an dem Schulprogramm teilgenommen und war damit die erste Schule in Sehnde.

Das Niedersächsische Landwirtschaftsministerium hatte jüngst die Namen der Schulen bekanntgegeben, die in diesem Jahr mitmachen dürfen. „Ich freue mich, dass dieses sinnvolle Programm in eine neue Runde geht“, erklärt die Sehnder Landtagsabgeordnete Silke Lesemann (SPD). Denn noch immer kämen zu viele Kinder ohne Frühstück in die Schule oder Kita. Mithilfe des Programms könnten sie in Gemeinschaft Obst und Gemüse probieren und viel über die Vielfalt der Sorten und deren Anbau lernen.

Kinder für heimische Produkte begeistern

Lesemann freut sich besonders, dass die beteiligten Schulen stark auf regionale Produkte setzten und im Gegenzug Obst-, Gemüse- und Milchbauern die Möglichkeit nutzten, um Kinder für gesunde, heimische Produkte zu begeistern. Für die teilnehmenden Schulen schreibt die EU zudem zusätzliche ernährungspädagogische Begleitmaßnahmen vor. Die Bandbreite ist laut Lesemann groß und reicht von gesundem Frühstück über den Besuch eines Obst-, Gemüse- oder Milchbauernbetriebs bis hin zur Einrichtung einer Koch-AG.

Dass sich bei dem Programm bisher anscheinend kaum weitere Sehnder Schulen beworben haben, führt die Landtagsabgeordnete darauf zurück, dass es in vielen Einrichtungen bereits Aktionen rund um eine gesunde Ernährung oder ein gesundes Frühstück gibt oder seitens der Schule Mehrarbeit befürchtet wird.

Fünf Millionen Euro stehen in Niedersachsen zur Verfügung

Insgesamt nehmen in Niedersachsen mehr als 900 Schulen und 500 Kindertageseinrichtungen an dem Projekt teil. Die EU fördert das Programm mit vier Millionen Euro, der Rest kommt aus Landesmitteln. Alles in allem stehen damit in diesem Schuljahr in Niedersachsen mehr als fünf Millionen Euro zur Verfügung.

Ziel des EU-Schulprogramms ist es, Kinder für eine ausgewogene Ernährung zu begeistern. Durch die regelmäßige Extraportion Obst, Gemüse und Milch und die angebotenen pädagogischen Begleitmaßnahmen sollen die Kinder ihre Kenntnisse und Fähigkeiten im Umgang mit Lebensmitteln weiterentwickeln. Damit wird ein wichtiger Beitrag zur Entwicklung eines gesundheitsfördernden Ernährungsverhaltens geleistet.

Sehnde News vom 22.06.2019

Schatzsuche und Nachtwanderung: Sehnder Schulhof wird zum Campingplatz

Vergangenes Wochenende war es wieder soweit: Der Förderverein der Astrid-Lindgren-Grundschule hatte ein Vater-Kind-Zelten auf den Schulhof vorbereitet. Dieses findet seit 2003 alle zwei Jahre auf dem Gelände der Schule statt und war nur 2017 weitgehend dem schlechten Wetter anheimgefallen. Dieses Jahr sah es ganz anders aus. Bei strahlendem Sonnenschein konnten die Organisatoren vom Förderverein der Schule, Holger Kunde, Ingo Brandes und vier weitere Väter, mehr als 150 Personen in 65 Zelten auf dem Schulhof der Astrid-Lindgren-Schule in Sehnde begrüßen. Der Förderverein, der für das Lager von den Mitgliedern zwei Euro und von den Nichtmitgliedern vier Euro für Softdrinks, Melonen, Grillkohle und den „Schatz“ nahm, hatte für alles bestens gesorgt.

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Alles bestens organisiert hatten Ingo Brandes und Holger Kunde (v.li.) – Foto: JPH

Ein umfangreiches Spaß- und Spielprogramm wartete auf die Hauptpersonen, 90 Kinder der Schulklassen 1 bis 4. Gegen 15 Uhr begann die Anreise der Teilnehmer und der Aufbau der Zelte, dann folgte die Begrüßung durch Holger Kunde und die freiwillige Einteilung der Väter in die organisatorischen Dienste. „Die Aufstellung der Arbeiten war schnell mit Namen gefüllt“, freute sich Kunde, denn bei einem solchen Gemeinschaftstreffen sind viele Funktionen zu besetzen – von der Nachtwache bis zum Tischdienst.

Nach einem freien Spielen gab es das selbst mitgebrachte Abendessen, zubereitet auf dem Grill, dann ging es an die vorbereitete Schatzsuche. Hier wurden Väter zu Schauspielern. Sechs Personen , die als Charaktere von Astrid Lindgrens Pippi Langstrumpf  verkleidet waren, mussten gefunden, eine Schatzkarte mittels erarbeiteter Edelsteine erworben und dann der Schatz in Form von Eis aus dem Versteck geborgen werden.

Die meisten Zelte hatten dem nächtlichen Regen standgehalten – Foto: H. KundeDie meisten Zelte hatten dem nächtlichen Regen standgehalten – Foto: H. Kunde

Nach der von Brandes ausgearbeiteten aufregenden Schatzsuche, „die ein totaler Knaller war“, so Kunde, saß man an der Feuerschale zusammen und backte Stockbrot. Dann, um 22 Uhr ging es auf die spannende Nachtwanderung. Als dann die letzten Väter und Kinder im Zelt waren, übernahm die Nachtwache. Für den Morgen war die Anlieferung von Brötchen durch die Bäckerei Klöpper bestellt, das Wecken für 8 Uhr terminiert und um 11 Uhr sollte dann der Platz wieder im Originalzustand verlassen werden. Doch dann kam es plötzlich anders.

Die Nachtwache hatte ihren Posten übernommen, als gegen 4 Uhr plötzlich die Katastrophenwarn-App „Nina“ Alarm auslöste: „Schwere Gewitter mit starkem Regen“. Es war unnatürlich windstill, dann die ersten Blitze.

Buntes Treiben auf dem „Campingplatz Astrid-Lindgren“ – Foto: H. KundeBuntes Treiben auf dem „Campingplatz Astrid-Lindgren“ – Foto: H. Kunde

Die Nachtwache weckte die Schlafenden, einige verlegten eilig nach Hause, aber die Mehrzahl sammelte sich im Gebäude und saß dort zusammen, während draußen der Regen kam. „Dann kochte einer Kaffee, der Bäcker brachte die Brötchen und wir verlegten das Frühstück auf einen früheren Zeitpunkt“, erinnert sich Kunde, „so als rollendes Frühstück.“ Inzwischen war der Regen verschwunden, die Zelte hatten meistens dem Wasser standgehalten und dann ging es ans Einpacken – nur etwas früher als geplant. Aber es war ja auch „Abenteuerurlaub auf dem Schulhof“ – und es hat trotz der kurzen Nacht allen gefallen.