Von Patricia Oswald-Kipper
In der Astrid-Lindgren-Schule freut man sich auf den Schulkindergarten. Er soll zum nächsten Schuljahr am neuen Standort starten.Foto: Patricia Oswald-Kipper
Die Grundschule Breite Straße wächst weiter. Auch im neuen Schuljahr 2021/2022 wird der erste Jahrgang wieder vierzügig sein. Da dafür ein Klassenraum fehlt, soll nun der dort untergebrachte Schulkindergarten in die benachbarte Astrid-Lindgren-Grundschule ausweichen.
Die Astrid-Lindgren-Grundschule an der Achardstraße im Süden der Kernstadt Sehnde ist bislang von der ersten bis zur vierten Klasse zwei- oder dreizügig. „Dort gibt es noch Platz für den Schulkindergarten“, sagt Wolfgang Bruns, Fachdienstleiter bei der Stadt Sehnde. Zusammen mit den beiden Schulleitungen hat er die Verlagerung im Detail geplant. In dem neuen Klassenraum im Schultrakt der Astrid-Lindgren-Schule müssten nur noch Kleinigkeiten verändert werden, sagt Bruns, dann könne der Schulkindergarten einziehen.
Im Schulkindergarten werden Kinder betreut, die eigentlich schulpflichtig sind, bei denen aber bei der Schuleingangsuntersuchung gewisse Defizite festgestellt worden sind. „Die Kinder sollen mit Unterstützung die Schulreife erlangen und dann ein Jahr später normal eingeschult werden“, erklärt Marina Woywodt, Leiterin der Astrid-Lindgren-Grundschule. Neben schulischen Anteilen werde im Schulkindergarten auch noch viel Wert aufs Spielen gelegt.
Im aktuellen Schuljahr war der Schulkindergarten in Sehnde wegen zu weniger Anmeldungen nicht zustande gekommen. Die betroffenen Jungen und Mädchen seien dann entweder ein Jahr länger im Kindergarten verblieben oder auf Wunsch der Eltern dennoch eingeschult worden. In diesem Jahr wolle man den Schulkindergarten jedoch wieder aufleben lassen, heißt es in der Vorlage der Stadtverwaltung dazu. Das regionale Landesamt für Schule und Bildung Hannover hat den Plänen der Stadt für eine Verlagerung des Schulkindergartens bereits zugestimmt.
Woywodt hält den Schulkindergarten nach wie vor für eine ganz wichtige Einrichtung. „In diesem einen Jahr erlangen die Kinder mehr Reife, es gibt ihnen viel Selbstbewusstsein“, sagt sie. Dadurch könne auch ein Scheitern in der späteren Schullaufbahn vermieden werden. Solche Rückschläge kämen etwa vor, wenn Mädchen und Jungen trotz mangelnder Schulreife eingeschult würden. Woywodt hofft deshalb, dass der Schulkindergarten in ihrer Schule wieder zustande kommt und will in den Schulen und Kindertagesstätten auch dafür werben.
Die Grundschule Breite Straße steuere unterdessen auf eine dauerhafte Vierzügigkeit hin, sagt Fachdienstleiter Bruns. Möglicherweise reiche der Umzug des Schulkindergartens deshalb nicht aus, um die aus allen Nähten platzende Grundschule Breite Straße langfristig zu entlasten.
Um Schüler besser auf die beiden Kernstadtschulen verteilen zu können, werde deshalb auch über eine Änderung beim Zuschnitt der Schulbezirke nachgedacht, erklärt Bruns. Vor einer Veränderung, die auch in der Schulbezirkssatzung Eingang finden muss, werde jedoch gründlich abgewogen. „Nach Möglichkeit wollen wir solch eine Änderung vermeiden. Aber wenn eine Schule Leerstand hat und die andere Platzmangel, dann müssen wir da ran“, so Bruns.
In der nächsten Fachausschusssitzung am Donnerstag, 25. März, soll das Ergebnis im Hinblick auf die Neuordnung der Schulbezirke vorgestellt werden. Der Rat in Sehnde wird danach am 15. April über die Pläne für den Schulkindergarten und die Schulbezirke entscheiden.